Bockshornklee
- EN fenugreek
- FR trigonelle, fenugrec
- ES heno griego
- IT fieno greco
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) ist eine Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Küchentechnisch bedeutsam sind in erster Linie ihre Samen, die als Gewürz verwendet werden. In Indien, dem Nahen Osten, Nordafrika und Spanien wird auch die Pflanze selbst gegessen, die bei uns indessen nur schwer aufzutreiben ist. Bleiben wir also beim Gewürz: Angeboten werden die Samen gemahlen oder unzerkleinert, Letzteres ist beim Kauf von Gewürzen generell zu empfehlen.
In der Küche
Bockshornklee steht im Ruf, ein recht exotisches Gewürz zu sein. Bezogen auf die Herkunft ist das bei Gewürzen zwar der Normalfall, wenn Bockshornklee aber in Rezepten aufgeführt wird, handelt es sich häufig um Gerichte der indischen Küche, wo er in Currys, Chutneys und Dals verwendet wird. In Nordafrika sind die Samen als Brotgewürz sehr beliebt, Ähnliches ist auch im nicht so exotischen Alpenraum der Fall, wo Bockshornklee nicht nur Brot, sondern zudem Käse verfeinert. Wenn Sie fertiges Currypulver kaufen, kann es gut sein, dass Bockshornklee in ihm drin ist, enthalten ist er auch in der indischen Gewürzmischung Panch Phoron, dem äthiopischen Berbere und der türkischen Gewürzpaste Çemen.
Bockshornkleesamen erinnern geschmacklich an (Stauden-)Sellerie, auch der Liebstöckel siedelt nicht weit entfernt. Ihre Grundierung ist nussig-bitter und entfaltet sowohl dezente Schärfe als auch Süße. Das Aroma des Bockshornklees ist ausgesprochen deutlich, so dass Sie ihn vorsichtig dosieren sollten. Seines exotischen Images zum Trotz ist er im Grunde ein Universalgewürz, ganz besonders gut können Sie ihn einsetzen
- für Gemüse, z. B. Erbsen, Blumenkohl, Blatt- und Wurzelgemüse
- für Hülsenfrüchte, speziell Linsen
- in Reis- und Kartoffelzubereitungen
- in Gerichten mit Lamm oder Huhn
- mit Fisch, Schalentieren und Garnelen
- mit gegarten Tomaten, etwa in Tomatensaucen oder -suppen.
Bockshornklee ist auch in puncto Begleitaromen wenig zimperlich, sehr gut harmoniert er mit Asant, Fenchelsamen, Kardamom, Käse, Koriander, Minze, Nelken, Kreuzkümmel, Kurkuma, Schwarzkümmel und Zimt.
Ungemahlene Bockshornklee-Samen sind leider sehr, sehr hart. Beim Mörsern überkommt Sie möglicherweise bald das Gefühl, der Arm würde Ihnen demnächst abfaulen. Falls Sie dieses Gefühl nicht leiden können, sollten Sie Bockshornklee ausnahmsweise vielleicht doch lieber gemahlen kaufen. Für die Lagerung gilt wie immer bei Gewürzen: trocken, dunkel, luftdicht.
Herkunft
Bockshornklee wächst (wild) in Südeuropa, dem Nahen Osten, Afrika, Indien, China und Australien. Selbst in Deutschland können Sie ihn vereinzelt finden. Bockshornkleesamen, die Sie bei Ihrem Gewürzhändler kaufen, stammen fast sicher aus Indien oder Marokko.
Kontext
Fragen, Jubel oder Klagen? Lassen Sie es mich und die anderen Leser wissen!
3 Kommentare
Jürgen Quensel # 1 – 03.11.25, 11:13 Uhr
Wie angemessen vorab ein Lob für diese Webseite.
Oben im Text wird Liebstöckel erwähnt, dieses taucht aber bei den Krätern nicht auf. Gibt es dafür einen Grund?
Antworten
Ralf Schmid # 1.1 – 03.11.25, 18:34 Uhr
Danke fürs Lob. Dass es zu Liebstöckel nichts gibt, liegt daran, dass ich bislang keinen Aufsatz dazu verfasst habe, so wie auch ein paar tausend andere Kräuter noch keinerlei Zuwendung erfuhren – die Texte schreiben sich nun mal nicht von selbst. Ohnehin wird es zusehends sinnloser, überhaupt noch irgendwas ins Internet zu schreiben. Am Ende ist doch alles nur Rohmaterial für irgendwelche KIs, die als neue Orakel ihre Weisheiten unters geneigte Publikum bringen.
Antworten
Jürgen Quensel # 1.1.1 – 04.11.25, 12:00 Uhr
Ich sehe und verstehe die Problematik. Es ist traurig und natürlich schade, dass Arbeiten wie die Ihre hier keine nur halbwegs angemessene Würdigung finden.
Dass es jede Menge Kräuter gibt, die hier (noch?) nicht erwähnt werden, ist klar. Die "Wichtigkeit" einer Erwähnung, neben allen erforderlichen Arbeiten, ist auch eine persönliche, den eigenen Vorlieben geschuldete, Entscheidung.
Ich danke jedenfalls sehr für die hier geleistete Arbeit.
Antworten